Jemand fragen, der sich auskennt… dann klappt´s auch mit Mebis
In Bayern sollen Schüler wegen der Schulschließungen aufgrund der Corona-Krise seit Montagmorgen Mebis nutzen, denn das staatlich verordnete „Homeoffice“ für die Schüler ist ausdrücklich keine unterrichtsfreie Zeit. Mebis wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus in Zusammenarbeit mit dem Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB), der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (ALP) sowie dem Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU) eingerichtet. Neben der Lernplattform stehe dort ein Infoportal zur Medienerziehung, eine Mediathek mit über 60.000 Video- und Audioinhalten, ein Prüfungsarchiv mit über 4.800 zentralen bayerische Abschlussprüfungen und Jahrgangsstufenarbeiten aller Schularten zur Verfügung.
Auf der „Mebis“-Lernplattform kann den Betreibern zufolge in virtuellen Klassenräumen „auf vielfältige Art und Weise orts- und zeitunabhängig gearbeitet werden“. Das ist in kleinem Rahmen auch vielfach erprobt. Allerdings soll Mebis auch genau solche Schulausfälle wie jetzt abfangen und helfen, die Vorgabe „keine unterrichtsfreie Zeit“ umzusetzen. Damit haben kompetente und weitsichtige Initiatoren ein umfassend konzipiertes Projekt mit Vorbildcharakter ins Leben gerufen - sollte man meinen.
Mebis vermasselte Bewährungsprobe am Montagmorgen
Doch wer sich am Montagmorgen einloggen wollte, wurde enttäuscht: „Wegen einer DDoS-Attacke geschlossen“ meldete die Plattform. Man stehe durch „Hunderttausende automatisierte Seitenaufrufe“ unter Beschuss, so die „offizielle“ Version. Gleichzeitig wurde jedoch versprochen, „es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, das System leistungsfähiger zu machen“. Ganz passt das nicht zusammen. Eine DDOS-Attacke läßt sich nicht einfach durch Aufrüstung des Systems bekämpfen, schon eher das Problem massiver Unterdimensionierung. Dass bei der Planung des mebis-Systems vor Jahren nicht mit dem gleichzeitigen Zugriff aller bayerischen Schüler gerechnet wurde, ist nachvollziehbar. Dass die Schulschließungen jetzt aber überraschend gewesen wären, kann keiner behaupten, das liegt seit Wochen in der Luft.
Schöne Blamage. Genau in dem Augenblick, in dem Aller Augen ehrfurchtsvoll auf die digitale Schulplattform gerichtet sind – fällt sie aus. Dem Vertrauen der Eltern in die digitale Kompetenz von Schulen ist das nicht unbedingt zuträglich. Schade, stehen mit dem „DigitalPakt Schule“ doch einige entscheidende Veränderungen bevor, für die der Staat viel Geld ausgeben will.
Dabei ist es kein Zauberkunststück, ein IT-System so flexibel und belastbar zu konzipieren, dass es auch solch plötzlichen Ansprüchen gerecht wird. Das ist die Pflicht und Kür, die SpaceNet wie viele andere Service-Provider auch für ihre Unternehmenskunden tagtäglich absolviert. Typischerweise prüft man mit sogenannten Lasttests der Systeme bereits im Vorfeld, ob die Kapazitäten bei hohen Zugriffszahlen ausreichen. Im Fall der Fälle gleicht Loadbalancing mit flexibel zuschaltbaren virtuellen Servern Lastspitzen aus. Die Kunden haben so das Ihre getan für die höchstmögliche Ausfallsicherheit ihrer Systeme. Das funktioniert zum Beispiel bei Extremsituationen wie dem als Schnäppchentag zunehmend beliebten „Black Friday“ bei zahlreichen Shop-Betreibern hervorragend.
Keine Angst, liebes Kultusministerium, dafür gibt es Spezialisten. Der erste Schritt ist einfach: Man sucht sich einen zertifizierten Partner, der von seinem Job etwas versteht und der ein modernes, sicheres und belastbares Rechenzentrum in Deutschland betreibt. Der kompetent berät und der die Infrastruktur in seinen Rechenzentren ausfallsicher betreibt und auf die besonders schützenwerten, personenbezogenen Daten Minderjähriger Acht gibt. Denn was in der Wirtschaft als Qualitätsstandard selbstverständlich ist, sollten uns auch unsere Kinder wert sein.
Die erste große Chance, das zu beweisen, wurde in Bayern jetzt leider vertan. Aber wo eine Tür zugeht, geht eine andere auf: Das Schulfernsehen unter ARD alpha soll jetzt eine unerwartete Renaissance erleben. Eines der aktuellen Angebote dort ist die Antwort auf die Frage, wozu man die Exponentialfunktion braucht – passenderweise erklärt am Beispiel der Ausbreitung von Krankheitserregern. Spannend wäre dann sicher auch für das Fach Informatik, wie Redundanz wichtiger Infrastruktur erreicht wird und wie sich Lastspitzen abfangen lassen – Wissen, das hoffentlich nie wieder im Zusammenhang mit einem Virenausbruch benötigt wird, aber dennoch wertvoll ist, weil es zum Alltag jedes seriösen Rechenzentrumsbetreibers gehört.
Ein Kommentar von Felix Netzheimer
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